MBA Neumünster GmbH

Was genau macht das Unternehmen MBA Neumünster GmbH?
Die MBA Neumünster GmbH ist ein Unternehmen der Kreislauf- und Ressourcenwirtschaft. Sie wurde 2002 von der SWN Entsorgung GmbH (Anteil 73,7 %) und der REMONDIS GmbH & Co. KG (Anteil 26,3 %) gegründet. Sie ist Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft-Stoffspezifische-Abfallbehandlung e.V. (ASA e.V.).
Die Mechanische Behandlungsanlage für Abfälle produziert Ersatzbrennstoffe und Wertstofffraktionen aus Hausmüll und Gewerbeabfällen. Dabei arbeitet sie eng zusammen mit dem 100 % kommunalen Heizkraftwerk der SWN Stadtwerke Neumünster GmbH.
Übrigens: Die MBA nutzt nur Strom aus erneuerbaren Energien. Gut 8 Millionen Kilowattstunden Strom verbraucht das SWN-Wertstoffzentrum jährlich. Diese Energie kommt seit März 2021 aus erneuerbaren Energiequellen wie Wind- und Wasserkraftwerken – ein wichtiger Beitrag für den Umwelt- und Klimaschutz.
Ressourcensparender Brennstoff
Das Konzept aus mechanischer Vorbehandlung in der MBA und thermischer Ersatzbrennstoffverwertung (TEV) ist hocheffizient. Durch den Einsatz von Ersatzbrennstoff werden jährlich rund 89.000 Tonnen Steinkohle eingespart.
Die MBA Neumünster behandelt jährlich rund 250.000 Tonnen Abfall. Es handelt sich um Rest- Sperrmüll sowie hausmüllähnliche Gewerbeabfälle – überwiegend aus Schleswig-Holstein. Die Anlage wird nach dem neuesten Stand der Technik betrieben und arbeitet äußerst energieeffizient.
Kooperations- und Vertragspartner der MBA
Die in der MBA behandelten Siedlungsabfälle kommen aus folgenden Kreisen und kreisfreien Städten Schleswig-Holsteins:
- Flensburg
- Neumünster
- Plön
- Nordfriesland
- Segeberg
- Rendsburg-Eckernförde
Unsere Ziele
- Versorgung der Thermischen Ersatzbrennstoff-Verwertungsanlage (TEV) mit hochwertigem qualitätsgesichertem Brennstoff
- Umwelt- und Ressourcenschutz in der Region
- Weitere Optimierung des Verfahrens, weitere Minimierung der Emissionen
- Schaffung und Sicherung von interessanten Ausbildungs- und Arbeitsplätzen
Zertifikate
Zum Selbstverständnis des Unternehmens gehören eine gleichbleibend hohe Qualität und effiziente Arbeitsabläufe. Wir sind deshalb bestrebt, uns dies durch unabhängige Gutachter bestätigen zu lassen.
Entsorgungsfachbetrieb:
Bereits nach 3-jähriger Betriebszeit hatte die MBA das in der Abfallwirtschaft hoch angesehene und begehrte Siegel „Entsorgungsfachbetrieb“ verliehen bekommen. Es wurde von der Entsorgergemeinschaft der Deutschen Entsorgungswirtschaft (EdDE) zum ersten Mal überreicht am 16. Juli 2008. Als Entsorgungsfachbetrieb entwickelt sich die MBA ständig weiter. Dies wird durch jährliche Folgeprüfungen von unabhängigen Prüfern dokumentiert und kontrolliert.
Verpackungszertifikat:
Die MBA Neumünster GmbH ist seit 2008 auch gemäß Verpackungsverordnung zertifiziert. Ihre Teilanlage Brennstoffaufbereitung (BAA) ist gemäß Anhang 1 zu § 6 Verpackungsverordnung dafür zugelassen Mischkunststoffe (z.B. Fraktionen 350, 352) und Sortierreste zu Ersatzbrennstoff aufzubereiten.
Die MBA Neumünster hat im November 2024 einen Änderungsgenehmigungsantrag beim zuständigen Landesamt für Umwelt (LfU) in Flintbek gestellt. Ziel ist es, vollständig auf die biologische Behandlung des verwerteten Restabfalls zu verzichten und als rein mechanische Aufbereitungsanlage zu arbeiten. Um die hohe Qualität des Ersatzbrennstoffs für das städtische Kraftwerk, die Thermische Ersatzbrennstoff-Verwertungsanlage (TEV), zu gewährleisten, wurde neben der Modernisierung der Anlagentechnik auch die Zusammensetzung der angenommenen Abfälle verändert. Anstelle eines hohen Restmüllanteils werden seit 2021 mehr trockener Sperrmüll und Gewerbeabfall verarbeitet. Das LfU ist von Anfang an in die Planung einbezogen worden.
Die aktuelle Genehmigung der MBA Neumünster basiert noch auf der 30. Bundes-Immissionsschutz-Verordnung (BImSchV), die speziell für Mechanisch-Biologische Abfallbehandlungsanlagen (MBA) erlassen wurde. Ergänzend wurden durch die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger Emissionswerte festgelegt, die weit unter den gesetzlichen und für die meisten vergleichbaren Anlagen geltenden Grenzwerten liegen.
Die in der 30-BImSchV vorgeschriebenen Emissionsparameter Gesamtkohlenstoff, Lachgas und Staub wurden 2024 weiterhin untersucht. Die Genehmigungsbehörde hatte halbjährliche Messungen durch ein externes, dafür zugelassenes Messinstitut vorgeschrieben. Darüber hinaus wurden die Geruchsemissionen wie bisher durch ein akkreditiertes Institut aus Braunschweig ermittelt. Alle Messungen waren unauffällig. Die geltenden Grenzwerte wurden sicher eingehalten.
Die Ergebnisse im Einzelnen
Die Emissionsmessungen fanden an normalen Arbeitstagen während der Produktion von Ersatzbrennstoff statt und liefen über 24 Stunden.
Die erste Messung erfolgte vom 17. auf den 18. Januar 2024, der zweite Messtermin am 14./15. Oktober 2024 konnte nur als orientierende Messung durchgeführt werden. Ursache war ein Sturmereignis Ende Januar, in dessen Folge sich der MBA-Schornstein gefährlich zur Seite neigte. Um ein Umkippen zu verhindern, wurde er mit Zustimmung der Genehmigungsbehörde mit einem Schwerlastkran abgenommen. Da es fortan keinen Abluftkanal mehr gab, in dem Emissionsmessungen erfolgen konnten, erfolgte die zweite Messung des Jahres mit einer Haube auf dem offenen Biofilter der MBA.
Die Tagesmittelwerte der Januar-Messung sind hier im folgenden abgebildet. Die orientierende Messung auf dem offenen Biofilter bestätigte, dass die Parameter Gesamtkohlenstoff und Lachgas äußerst gering sind und an der Nachweisgrenze liegen.
Staub konnte in der Abluft der MBA nicht nachgewiesen werden. Aufgrund wirksamer Filter waren die Staubwerte schon immer niedrig. Durch die Umstellung des Behandlungsverfahrens liegt dieser Wert an der Nachweisgrenze.
Emissionswerte 2024 im Vergleich zur 30. BImSchV und zur Selbstverpflichtung:
- Gesamtkohlenstoff -organische Stoffe (TOC in t/m3)
30. BImSchV: 20
Selbstverpflichtung: 15
Maximaler Messwert 2024: 7,4 - Gesamtkohlenstoff (organische Stoffe als Frachtwert bezogen auf den Mengendurchsatz – (g/t)
30. BImSchV: 55
Selbstverpflichtung: keine
Maximaler Messwert 2024: 3,2 - Lachgas als Frachtwert bezogen auf den Mengendurchsatz (g/t)
30. BImSchV: 100
Selbstverpflichtung: keine
Maximaler Messwert 2024: 7,4 - Gesamtstaub (mg/m3)
30. BImSchV: 10
Selbstverpflichtung: 7
Maximaler Messwert 2024: 0 - Geruchsstoffe in Geruchseinheiten (GE/m3)
30. BImSchV: 500
Selbstverpflichtung: keine
Maximaler Messwert 2024: 89
Verarbeitete Abfallmengen 2024 und eingesparte CO2-äquivalente Emissionen:
- Gesamtdurchsatz Teilanlage MBA
Genehmigte Menge:200.000 t
Betriebswert 2024: 143.786 t - Gesamtdurchsatz BAA*
Genehmigte Menge: 200.620 t
Betriebswert 2024: 187.405 t - An die TEV** gelieferte Ersatzbrennstoffmenge (EBS)
Betriebswert 2024: 172.632 t - Ersparte CO2-Äquivalente durch Verwertung in der TEV (geschätzt)
Betriebswert 2024: 70.000 t
*BAA = Brennstoffaufbereitungsanlage (eigenständige Anlage)
**TEV = Thermische Ersatzbrennstoff-Verwertungsanlage
Aus der Behandlung von gut 200.000 t Abfall entstanden knapp 173.000 Tonnen Ersatzbrennstoff, die in der TEV des Heizkraftwerks der SWN Stadtwerke Neumünster zur Erzeugung von Fernwärme und Strom eingesetzt wurden. Damit konnten rund 70.000 Tonnen CO2-Äquivalente Emissionen eingespart werden. Darüber hinaus wurden gut 14.770 t Ersatzbrennstoff als Vorrat für den Winterbetrieb eingelagert.
Für Fragen rund um das Thema Emissionen der MBA steht Ihnen Angelika Schiffer als Ansprechpartnerin gern zur Verfügung, Telefon 04321 202-834.
Ihre MBA Neumünster GmbH
Neumünster, im Mai 2025