Wertstoffzentrum

Sickerwasseraufbereitung

Was passiert mit den Abwässern, die bei der Behandlung von Abfällen entstehen? Hier erfährst du es.

Wie funktioniert
die Sickerwasseraufbereitung im Detail?

Alle im SWN-Wertstoffzentrum Neumünster anfallenden Sickerwässer und Abwässer werden in der eigenen Sickerwasserkläranlage behandelt, bevor sie über eine Druckrohrleitung an das städtische Klärwerk Neumünster zur Nachbehandlung weitergeleitet werden.

Folgende Abwässer fallen an:

  • Sickerwässer aus der Deponie: Die Deponie ist im Untergrund vollständig abgedichtet. Wenn es regnet, kann das Regenwasser nicht wegfließen. Es wird komplett von geschlitzten Rohren aufgefangen, die den Deponiekörper durchziehen.
  • Abwasser aus der Biokompostierung und aus der MBA
  • Sanitärabwässer aus den Betriebsgebäuden des SWN-Wertstoffzentrums

Biologische Sickerwasserbehandlung

Aufbau - Beckenbiologie

Die Anlage besteht aus vier Becken, die allesamt überdacht und mit einer Abluftreinigung mittels Biofilter versehen sind. Alle Becken sind mit einer besonders widerstandsfähigen Folie aus PEHD ausgekleidet.

  • Pufferbecken (2600 m³) für regenreiche Zeiten, in denen mehr Wasser anfällt, als die übrigen Becken aufnehmen können.
  • Kombibecken bestehend aus einem äußeren Kreisringbecken (Denitrifikationsstufe) mit 830 m³ Inhalt und einem innen liegenden Nachklärbecken (Sedimentation) mit 310 m³ Fassungsvermögen.
  • Belebungsbecken (1200 m³): Es ist mit einem Drehkolbengebläse ausgestattet, das die Sauerstoffzufuhr regelt (Nitrifikation).
  • Speicherbecken (mit 4 Kammern à 120 m³ Inhalt). Hier wird das behandelte Wasser so lange gespeichert, bis es über die 5,5 km lange Druckrohrleitung ins städtische Klärwerk gepumpt wird.

Verfahrensstufen

Über Rohrleitungen gelangen die Sicker- und Abwässer zur Aufbereitungsanlage. Um für den Anlagenbetrieb möglichst konstante Betriebsbedingungen zu schaffen, werden die Sicker- und Abwässer in einem Pufferbecken gesammelt und über regelbare Pumpen der ersten Behandlungsstufe zugeführt. In Zeiten, da zu wenig Sickerwässer vorhanden sind, laufen die zu behandelnden Wasser direkt über das erste Mischbecken in die Anlage.

Dort erfolgt eine biologische Behandlung, wie sie auch in kommunalen Kläranlagen üblich ist. Kohlenstoff- und Stickstoffverbindungen werden unter Sauerstoffzufuhr mit Hilfe von Bakterien abgebaut. Es entstehen flüssige und gasförmige Bestandteile, wie Wasser, Kohlendioxid und Stickstoff.

Verfahrensstufen der biologischen Behandlung

  • vorgeschaltete Denitrifikation
  • Nitrifikation
  • Nachklärung im Sedimentationsbecken

Der Abbau der Stickstoffverbindungen wird durch das Betriebslabor überwacht. Gleichzeitig wird der pH-Wert kontinuierlich über Messungen erfasst und gegebenenfalls durch Zugabe von Natronlauge auf ein für die Bakterien erforderliches neutrales Milieu gebracht. Nährstoffmangel wird durch Zudosierung von Phosphorsäure ausgeglichen.

Die Sauerstoffversorgung erfolgt mit feinblasiger Druckbelüftung durch Drehkolbengebläse, die je nach Bedarf zwischen 25 % und 100 % arbeiten. Die gereinigten Sicker- und Abwässer werden in einem Speicherbecken gesammelt und zu Schwachlastzeiten der Kläranlage Neumünster über eine Druckrohrleitung zugeführt. Dort durchlaufen sie noch einmal den gesamten Reinigungsvorgang.

Qualitätskontrolle - Umweltschutz

Ein wichtiger Parameter zur Kontrolle der Reinigungsleistung einer Klär- oder Sickerwasseraufbereitungsanlage ist der chemische Sauerstoffbedarf (CSB). Er ist ein Maß für die Summe aller organischen Verbindungen im Wasser. Er kennzeichnet die Menge an Sauerstoff, die zur Oxidation und somit zur Zersetzung aller im Wasser enthaltenen organischen Verbindungen benötigt wird. Die Sickerwasseraufbereitungsanlage im SWN-Wertstoffzentrum muss die Werte der Indirekteinleiter-Verordnung einhalten. Alle Abläufe werden durch unabhängige Labore kontinuierlich überwacht.

 

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